erbe ist. Also flitzen wir auch noch dorthin. Christoph möchte
auch unbedingt rein, bloß wird sie noch bis Oktober renoviert und restauriert.
so bleibt es bei einer äußeren Bewunderung. In der Straße mit dem Portal zur
Kirche liegen viele tolle Häuser und Läden und man merkt, dass Clermont seine
besten Zeiten zwischen den 30ern und 70ern gehaben haben muss, als Michelin mit
Autoreifen die Welt versorgen musste. Manche Läden versprühen noch so richtig
den Charme und das Design dieser Zeit und - aber genau das finde ich auch schön
- an manchen Ecken nagt auch der Zahn der Zeit. Clermont ist eben keine 'kaputt
restaurierte' Altstadt!
Um sieben Uhr ist uns wieder langweilig. Sonntags ist in Clermont echt nichts
los. Sogar viele Restaurants haben zu. Aber es ist noch zu früh fürs
Abendessen. Mit der Space-Tramway A (es gibt nur die Linie A) fahren wir nach
Montferrand, denn Clermont-Ferrand ist eine zweigeteilte Stadt. Allerdings hat
sich nach der Vereinigung alles nach Clermont verlagert und so ist Clermont
heute der zentrale Ort, während Montferrand in einen Märchenschlaf fiel. Der
dörfliche Charakter bleibt auch uns nicht verborgen (hier ist es noch ruhiger
als in Clermont, ja fast totenstill), die schönen Gotik- und
Renaissance-Häuser zeugen aber noch von der einstigen Bedeutung. Länger als
'ne Dreiviertelstunde kann uns diese verschlafene Ecke jedoch nicht
halten.