Ein kurzer
französischer Kaffee und fünf Minuten später macht sich ein Trupp aus
Paul, Elodie, Christoph und mir um neun auf den Weg zum Bahnhof. Elodie
fährt nämlich um 9.37 Uhr nach Paris, wir um 9.21 Uhr mit dem TER200
Interloire nach Nantes und Paul begleitet uns, weil er um 9.30 Uhr eh zur
Arbeit muss. Très gentil. :)
Weniger gentil ist es im Zug. Der ist nämlich gerammelt voll und wir
dürfen mal wieder stehen. Alle Welt scheint am Samstag nach Nantes zu
fahren. Neben uns spielt eine Oma mit ihrem Enkel 'Qui est-ce?' - 'Wer bin
ich?'. Der Junge belehrt seine Oma permanent über die Spielregeln. Dann
will ein dicker Mann mit Glatze, rundlichem Gesicht, Kastenkoffer, Weste und
Jackett durch. Der Typ ist die Karikatur jedes wohlgenährten, gemütlichen
Biedermeier-Spießer-Vorbilds. Ich weise ihn zurück, er solle in die andere
Richtung gehen, denn es war wirklich kein Durchkommen mehr.
Der Bahnhof von Nantes gewinnt keinen Schönheitspreis und irgendwie die
ganze Stadt auch nicht, finde ich. Vielleicht liegt es an den grauen Wolken
und dem Regen, der zwischendurch mal fällt. Nichtsdestotrotz lohnt sich ein
Besuch in Nantes. Warum, dazu komme ich gleich.